Der rote Weinbergspfirsich
Nicht nur in Plantagen und Streuobstwiesen, vor allem in den Weinbergen, sorgte der rote Weinbergspfirsich bis in die 1960er Jahren für eine Auflockerung des Landschaftsbildes. Und dann kam die Flurbereinigung und die "unproduktiven" Bäume mussten der Monokultur weichen. Der aus China stammende "Perserapfel" ist - war - seit der Römerzeit bei uns heimisch. Er fasziniert durch seine rosa Blütentupfen in der österlich noch kargen Weinbergslandschaft, er schmeckt fantasitisch als Marmelade, Kuchenbelag, Likör und Destillat, und er ist beliebt beim seltenen Segelfalter und vielen seiner Freunde im Steillagenbiotop. Die Idee von Reinhard Löwenstein 1996 zusammen mit dem Destillateur Hubertus Vallendar die Initiative "roter Weinbergspfirsich" ins Leben zu rufen, war daher goldrichtig - und alle waren begeistert. Alle? Nun, die Apologeten der industriellen Landwirtschaft gingen in Stellung, die Neidfraktion formierte sich.... Mit dem Resultat, dass zwar an der Mosel ca. 10000 Bäume gepflanzt wurden. Zuerst von, dann mit, dann gegen und zu guter Letzt ohne uns. Und ohne eine professionelle Pflege der Bäume und ohne ein Konzept für Verarbeitung und Vermarktung. Das Chaos war vorprogrammiert. Schade, ein gute Idee... Trotzdem: Wer Bäume pflanzen möchte, dem sei die Baumschule Gräb in Kettig ans Herz gelegt. Und die Anbaurichtlinien können gerne hier downgeloadet werden.